Unser Verständnis von Gesundheit geht vom salutogenen Ansatz der Ottawa Charta der WHO aus. Gesundheit umfasst danach das physische und psychische Wohlbefinden des Menschen ebenso wie seine Lebensqualität. Gesundheit meint dabei einen Prozess, in dem der Mensch als Individuum mit all seinen Entwicklungsmöglichkeiten und Potenzialen gesehen wird und nicht als ein ausschließlich vor Unfällen und Krankheiten zu schützendes Subjekt. Es wird nicht nur danach gefragt, welche Risiken und Gesundheitsgefahren es gibt, sondern danach, was den Menschen gesund hält.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Das betriebliche Gesundheitsmanagement nach dem salutogenen Ansatz ist nicht nur Kompensation gesundheitlicher Schäden und Prävention, sondern Aktivierung und vorausschauende Nutzung der gesundheitlichen Ressourcen, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und positive Beeinflussung des Verhaltens der Beschäftigten. Um die Ziele des Gesundheitsmanagements effektiv und nachhaltig zu erreichen, sollte es ganzheitlich, partizipativ, integrativ und projektorientiert gestaltet sein. Entscheidend für den Erfolg ist, dass alle Beschäftigte sich am Prozess der Gesundheitsförderung beteiligen. Gesundheit sollte in allen Bereichen des Unternehmens systematisch und zielorientiert berücksichtigt werden. Um einen effektiven Nutzen der Maßnahmen für den Beschäftigten als auch für das Unternehmen sicherzustellen müssen die einzelnen Schritte auf die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugeschnitten und der Ansatz sowohl verhaltens- als auch verhältnisorientiert sein. Betriebliches Gesundheitsmanagement verknüpft die Bereiche der Personalpflege, Personal- und Organisationsentwicklung, Unternehmenskultur, Gesundheitsförderung und Arbeits- und Gesundheitsschutz, um die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsorganisation zu verbessern, die aktive Mitarbeiterbeteiligung zu fördern und persönlichen Kompetenzen zu stärken. Der Weg zu einem gesunden Unternehmen erfolgt über die Einhaltung des Katalogs der gesetzlichen Mindestanforderungen:
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
- Arbeitssicherheitsgesetz (ASIG)
- Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
- Teile des Sozialgesetzbuches (SGB)
- Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV)
- Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
- Gesetz zum Schutz der Beschäftigten vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz (BeSchuG)
Darauf können höhere Entwicklungsstufen des Gesundheitsmanagements aufgesattelt werden, zum Beispiel eine Unternehmenskultur, die gleichzeitig Gesundheitskultur ist, um ein positives Klima für eine umfassende, erfolgreiche und gesundheitsförderliche Unternehmenspolitik zu schaffen. Angesichts des demografischen Wandels und der Tatsache, dass die gesundheitliche Grundversorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen immer weniger sichergestellt werden kann, stellt ein strategisches betriebliches Gesundheitsmanagement einen wichtigen Wettbewerbsvorteil für ein Unternehmen dar. Veranstaltungsreihe „Know-how Transfer“ 2011 in Nürnberg und Hamburg mehr
Publikationen:
Sträde, Katja: “Zwischen Pflegebett und Büro”: Dokumentation einer Fachtagung zur Vereinbarkeit von Pflege und Erwerbstätigkeit. hier
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